Sommer 2005. Die vier Schweizer Auftritte der ROKPA Kinder mit Andreas Vollenweider werden wohl für alle, die Gelegenheit hatten dabei zu sein, unvergesslich sein.
Unsprünglich vorgesehen war ein Abend mit Tanz, Musik und Informationen über das Hilfswerk ROKPA, welches sich seit 25 Jahren in vielen Teilen der Welt, insbesondere in Nepal und Tibet, engagiert. (Siehe bitte den Artkel "ROKPA-Kinder mit AV") Das hätte eigentlich bereits in dieser Form einen spannenden Abend gegeben. Doch dann kam es anders: Von Katmadu kommend, haben die Kinder und Jugendlichen im buddhistischen Kloster des Mitbegründers Lama Akong Tulku Rinpoche in Schottland einen Zwischenhalt gemacht. Dort wurde dann während etwa drei Wochen für die Aufführungen in Europa geprobt.
Am Morgen des esten Probetages stellte jemand eine leere Kartonschachtel in den Proberaum. Als die Kinder dann zum Proben erschienen, entstanden heftige Diskussionen; was für uns eine leere Kartonschachtel ist, hat für Strassenkinder eine völlig andere Bedeutung. Sie bedeutet eine Art Zuhause, Schutz vor der bitteren Kälte, etwas Intimität. Oftmals streiten sie auch um eine kostbare leere Kartonschachtel. So also löste diese Schachtel einen Prozess der Kinder aus, welcher dazu führte, dass sie begannen, von sich aus ein Tanztheater zu entwickeln, in welchem sie ihre eigene Geschichte erzählen.
Sie wählten auch die Musik aus, Bühnenbild und Choregrafie entstand aus ihren eigenen Ideen und die Erwachsenen boten Hilfe, die Ideen umzusetzen. So enstand ein Stück "Theater", welches durch Echtheit und Glaubwürdigkeit niemanden unberührt liess. Entsprechend war auch die Reaktion des Publikums und wir werden uns um weitere solcher Auftrittesehr bemühen, um noch mehr Menschen diese Erfahrung mit diesen Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, die ja für Tausende sprechen, die noch immer auf den Strassen leben.
Bitte schaut hie und da vorbei um ein solches Datum nicht zu verpassen...!